Waren, Wissen und „Raum“: Die Dunklen Seiten globaler Lieferketten im Lebensmittelhandel.
, 2020
Name of publisher/editor
Springer
Geographic area
Global
Summary & key words
Dieser Beitrag skizziert zunächst kurz, wie die Ansätze der Globalen Warenketten, Wertschöpfungsketten und Produktionsnetzwerke unser Verständnis vom Funktionieren der Globalen Ökonomie, also auch von Lebensmittelmärkten, erweitert haben. Da dieses veränderte Verständnis globaler ökonomischer Prozesse mittlerweile Gegenstand vieler Abhandlungen ist, fällt dieser Abschnitt entsprechend kurz aus. Ich werde dann auf die jüngere Debatte zu den Schattenseiten globaler Lieferketten eingehen. Diese nehmen vor allem Ansätze in den Blick, die sich stärker auf den Welt-System-theoretischen Ursprung der globalen Kettenforschung beziehen und eine stärkere Sensibilität gegenüber den Dimensionen Arbeit, Natur und Wert als zentrale Kristallisationspunkte globaler kapitalistischer Vergesellschaftung aufweisen. Anschließend werde ich herausarbeiten, wie der Zusammenhang zwischen Waren, Wissen und Wirtschaftsgeographien gedacht werden kann. Ich lege dar, wie dieser durch eine kritische global-relationale Perspektive beleuchtet wird und welche ethisch-normativen Implikationen eine eben solche hat. Abschließend werde ich drei ausgewählte dunkle Seiten globaler ökonomischer Verflechtungen beleuchten: Lebensmittelmarktkrisen/- schocks und deren negative Folgen für regionale Ökonomien, der Einfluss von Finanzialisierungsprozessen auf Dynamiken der Preisbildung und Marktvolatilität in globalen Lebensmittellieferketten und die aus globalen Lieferketten resultierenden negativen Umwelteffekte.